Unser Service für die Senioren reicht von der Unterbringung über die Verpflegung und Betreuung bis hin zu Annehmlichkeiten wie Mani- und Pediküre, Frisör und Wäscheservice. Die Rundum-Versorgung hat ein Ziel: Unsere Bewohner sollen sich wohl fühlen.

Da wird Vergangenheit lebendig
von Ingo Lang

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Die Idee Gerhard Künklers, im Wiehler Seniorenzentrum der AWO Rhein-Oberberg eine Ausstellung „Wiehl gestern und heute“ zu arrangieren, war schon klasse. Den besonderen Kick bekam das Ereignis jedoch durch die Menschen der Einrichtung: Die Bewohner tauschten sich im Spätherbst mit Schülern der Stufen neun und zehn der Berufsvorbereitenden Schule für Technik übers gestern und heute aus, das Personal verwandelte Teile der Cafeteria in ein Stückchen Damals, feierte die Eröffnung mit Gästen im Outfit der Zwanziger des vergangenen Jahrhunderts. Ergebnis: Hier wird keine Schau gezeigt, sondern gelebt.

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Als führende Kreativkraft des Hauses hatte Maya-Carmen Krämer den hinteren Bereich der Cafeteria mit Pinsel und Farbe um knapp 100 Jahre in der Zeit zurückverlegt. Ein Bett von Anno dazumal unterm aufgemalten Fachwerkgebälk, durchs ebenfalls gemalte Fenster und die geöffnete Hoftür fällt der Blick in den idyllischen Garten, ein Schwein lugt vorwitzig in die gute Stube. Das sei Bruno, erläutert die Künstlerin, die lebensgroße Bäuerin aus Pappmaché daneben sei Frau Pohl und die zusammengeringelte Katze vorm Fußende des Bettes heiße Pfote. Als lebendes Exponat jener Tage setzte Christiane Schulenburg-Piper am Spinnrad mit Häubchen und Schürzenkleid einen besonderen Akzent im Ambiente. Wie gesagt, hier wird die Ausstellung gelebt.

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Das Lindlarer Freilichtmuseum, der Heimatverein Feste Neustadt und sein Museum sowie das Heimatbildarchiv des Kreises und die Erzquell Brauerei steuerten Exponate bei, das Duo Cantabile entführte musikalisch in längst vergangene Schlagerzeiten. Da warfen die Capri-Fischer ihre Netze aus und Regentropfen, die an Dein Fenster klopfen, künden von der Liebe zur holden Besungenen. Den passenden Imbiss lieferten Küchenchefin Kirsten Hoben und ihr Team: unter anderem Dippekuchen und anderes Deftiges aus jenen Tagen.

Geschickt war auch die Raumaufteilung bei der Ausstellungseröffnung. Im vorderen Teil alles wie gewohnt in der Cafeteria: Rund um die Tische sitzen die Senioren und lauschen dem, was Moderator Sascha Wandhöfer von Radio Berg und andere Redner so zu erzählen hatten. Die bewegten sich sozusagen im beschriebenen „Bühnenraum“ mit historischem Ambiente, vorm kleinen Rednerpodest längs vier kurze Stuhlreihen für die Festgäste.

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AWO Kreis- und Bezirksvorsitzende Beate Ruland hieß sie willkommen, dankte auch im Namen von Geschäftsführerin Martina Gilles Initiator Künkler und seinem Team fürs Engagement rund um die gelungene Ausstellung. Die Jugendlichen verblüfften die Senioren damit, was es heute kostet, den Führerschein zu machen. „Davon haben wir uns damals ja die ersten beiden Autos kaufen können!“ meinte ein Bewohner. Geradezu unvorstellbar fanden es die Schüler, dass sich vor knapp 100 Jahren ihre Altersgenossen mit anderen Familienmitgliedern das Bett teilen mussten, von einem eigenen Zimmer erst gar nicht zu reden.

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Wiehls Demographie-Beauftragter Dieter Dresbach schilderte ebenso ausführlich wie anschaulich das Leben der Menschen in jenen Tagen. Die Grüße der Stadt überbrachte der stellvertretende Bürgermeister Wilfried Bast. Er erinnerte ebenso wie Dresbach an die ärmlichen Verhältnisse, in denen der überwiegende Teil der hiesigen Bevölkerung in den Zwanzigern des vorigen Jahrhunderts hier lebte.

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Beim geselligen Beisammensein und mit einer Tombola klang die gelungene Ausstellungseröffnung aus. (il)

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Quelle: Oberberg Aktuell, 14.01.2017



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